Der Plan Vive, eine Initiative der Comunidad de Madrid, zielt auf den Bau von über 8.300 erschwinglichen Mietwohnungen ab und zeigt damit den Erfolg öffentlich-privater Partnerschaften im Wohnungssektor.

Der Plan Vive ist eine Pionierarbeit in Europa, die darauf abzielt, ungenutzte öffentliche Flächen in bezahlbaren Wohnraum umzuwandeln. Im Rahmen dieses Programms werden über 1 Million Quadratmeter öffentliches Land genutzt, das durch Konzessionen des privaten Sektors vergeben wird. Dieser Ansatz gewährleistet Rechtssicherheit und Rentabilität für Investoren bei gleichzeitiger Abwägung öffentlicher und privater Interessen. Nach Ablauf der Konzessionsfrist gehen die Grundstücke wieder in Staatsbesitz über. Die Häuser werden mit industriellen Methoden gebaut, um hohe Qualitäts- und Energieeffizienzstandards zu gewährleisten, und werden zu Mietpreisen angeboten, die etwa 40 % unter den Marktpreisen liegen. Der Plan Vive verspricht mit prognostizierten Renditen zwischen 6,5 % und 7 % attraktive Renditen für Investoren.

Die Stadtverwaltung von Lissabon hat das Potenzial eines ähnlichen Ansatzes erkannt und sucht nach Möglichkeiten, den Erfolg Madrids zu wiederholen. In Lissabon wurden Grundstücke für den Bau von über 7.000 Wohnungen identifiziert. Durch die Einführung eines ähnlichen Modells wie in Madrid will die Stadt in den nächsten zehn Jahren 9.000 neue Wohnungen entwickeln, von denen 4.000 von privaten Entwicklern durchgeführt werden. Öffentlich-private Partnerschaften sind unerlässlich, um diese ehrgeizigen Wohnungsziele zu erreichen und einen Mangel an Wohnraum zu verhindern. Lissabon plant, in den nächsten zehn Jahren 800 Millionen Euro in den öffentlichen Wohnungsbau zu investieren, aber der Erfolg dieser Initiative hängt von der Bildung effektiver Partnerschaften mit privaten Einrichtungen ab.

Auch in Porto macht die Stadtverwaltung Fortschritte in Richtung ähnlicher Ziele, obwohl weniger öffentliches Land zur Verfügung steht. Die Stadt hat derzeit fast 1.000 erschwingliche Wohnungen im Rahmen ihres Porto com Sentido-Programms im Bau, das eine Build-to-Rent-Komponente (BTR) umfasst. Obwohl die Verträge noch nicht abgeschlossen sind, besteht ein erhebliches Interesse von institutionellen Investoren. Darüber hinaus hat Porto öffentlich-private Partnerschaften wie Monte Pedral ins Leben gerufen und bietet Grundstücke für den Bau von bis zu 752 erschwinglichen Wohnungen. Diese Initiativen zielen darauf ab, den Anteil an bezahlbarem Wohnraum in Porto bis 2030 auf 10 % der kommunalen Gesamtbevölkerung zu erhöhen, was einer deutlichen Steigerung von derzeit 2 % entspricht.

Die Strategien, die in Madrid umgesetzt werden, sind eine wertvolle Blaupause für portugiesische Städte, denen sie folgen können. Durch öffentlich-private Partnerschaften, die Konzentration auf die effiziente Nutzung von Grundstücken und die Gewährleistung attraktiver Renditen für Investoren können Lissabon und Porto ihren Bestand an erschwinglichem Wohnraum erheblich erweitern. Diese Bemühungen sind von entscheidender Bedeutung, um die wachsende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum zu befriedigen und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu gewährleisten.

Madrids erfolgreiche Plan-Vive-Initiative ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie innovative Wohnungsbaupolitik die Herausforderungen des städtischen Wohnungsbaus effektiv bewältigen kann. Während portugiesische Städte wie Lissabon und Porto in die Zukunft blicken, kann die Einführung ähnlicher Modelle ihnen helfen, ihre Wohnziele zu erreichen, den Bewohnern erschwingliche Wohnmöglichkeiten zu bieten und die langfristige Nachhaltigkeit der Städte zu fördern. Die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Behörden und privaten Investoren, die effiziente Nutzung der Bodenressourcen und das Engagement für qualitativ hochwertiges, energieeffizientes Bauen sind Schlüsselelemente, die den Erfolg von Initiativen für erschwinglichen Wohnraum in ganz Portugal vorantreiben können.


Author

Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.

Paulo Lopes