Der Leiter des Projekts ist João Peça, Professor an der UC in der Fakultät für Wissenschaften und Technologie, und im Team sind auch Wissenschaftler aus Deutschland, Belgien und der Schweiz, die die Gehirnzellen untersuchen, welche bei Menschen mit Autismus die größte Aktivität aufweisen könnten.

In einem Kommuniqué der UC heißt es, dass sich die Untersuchung auf das Gen SHANK3 konzentriert, das laut João Peça "eine der am häufigsten diagnostizierten Ursachen für Autismus" ist, dass sich die Untersuchung aber auch auf "die Folgen der Genmutation" konzentriert. "Während der dreijährigen Untersuchung wird das Team versuchen zu verstehen, welche Gehirnzellen Autismus verursachen können, und die Folgen der Mutationen im SHANK3-Gen bei Menschen mit Autismus genauer untersuchen.

Laut Medline Plus weist das Gen SHANK3 den Körper an, ein bestimmtes Protein zu bilden, das im Gehirn häufiger vorkommt und eine Rolle beim Funktionieren der Synapsen spielt, die Nervenzellen miteinander verbinden und bei der Kommunikation zwischen den Gehirnzellen helfen, indem sie sicherstellen, dass alle von einem Neuron gesendeten Informationen von einem anderen empfangen werden. Bei all diesen natürlichen Prozessen sind die Astrozyten das wichtigste Element des Gehirns.

Entwicklung von Autismus

João Peça weist darauf hin, dass Astrozyten, wenn sie vernachlässigt werden, "auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Autismus spielen können", und fügt hinzu, dass Astrozyten vor kurzem als Schlüssel für die Bildung eines neuronalen Schaltkreises identifiziert wurden. Die durch die Mutation des Gens SHANK 3 hervorgerufene Fehlfunktion der Astrozyten kann also zu Problemen bei der Bildung und Reifung des neuronalen Schaltkreises führen", was wiederum Verhaltens- und kognitive Komorbiditäten verursachen kann.

Bei der Untersuchung werden neue Methoden eingesetzt, darunter gentechnisch veränderte Ratten sowie Organoide, die menschliche Gehirnzellen nachbilden. Die Mitglieder des Untersuchungsteams sind allesamt Spezialisten auf dem Gebiet des Gens SHANK3 und der Biologie der Astrozyten.

João Peça sagt, dass, wenn die Auswirkungen von SHANK3-Mutationen bei Autismus bekannt sind, es möglich sein wird, "Therapien für Krankheiten, die die neuronale Entwicklung betreffen, zu finden und herzustellen."

Laut der Médis-Website leidet in Portugal eines von 1.000 Kindern im Schulalter an Autismus, wobei männliche Kinder am häufigsten betroffen sind. Derzeit basiert die Diagnose auf den von der American Association of Psychiatry definierten Kriterien, und es werden Tests in vielen Bereichen durchgeführt, wie z. B. Sprache, Sprechen oder Analyse des Sozialverhaltens.

Autismus ist nicht heilbar, aber es gibt heute sichere Methoden, um Autisten eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Neben der Arbeit an der Autonomie können Menschen mit Autismus auch familiäre oder institutionelle Unterstützung, selbst im Erwachsenenalter, benötigen.