Wprum geht es?

Beim Porsche 911 ging es schon immer um schrittweise Veränderungen. Von einer Generation zur nächsten hat sich der 911 nie zu weit von seinem ursprünglichen Design entfernt. Porsche hat sein zentrales Symbol in kleinen Schritten verändert, um einen roten Faden zwischen den einzelnen Modellen zu gewährleisten. Er ist sicherlich keiner, der das Regelwerk zerreißt, das ist sicher.

Aber die neueste Generation des 911 - in der Porsche-Sprache 992.2 genannt - bringt einen ziemlich großen Schritt voran: Zum ersten Mal wird die Hybridtechnologie in den 911 integriert. Sie kommt zwar nur in diesem GTS-Modell zum Einsatz, könnte aber der Beginn einer sehr elektrifizierten Zukunft für den 911 sein. Wir sind ihn gefahren, um zu sehen, was sich geändert hat.


Was ist neu?

Zumindest von außen ist der neue GTS kaum von seinem Vorgänger zu unterscheiden. Zu den wichtigsten Merkmalen gehört das aktive Aerodynamikpaket mit verstellbaren Frontdiffusoren, die sich zur Kühlung verstellen oder schließen lassen, um den 911er so glatt wie möglich durch die Luft gleiten zu lassen. Glücklicherweise lassen sie sich bei Regen schließen, um zu verhindern, dass Wasser und Sand durch den Unterboden des Fahrzeugs fließen.

Im Innenraum findet sich ein ähnliches Thema wie zuvor, wenn auch mit etwas mehr Technik, über die man reden kann. Die angenehme Mischung aus analogen und digitalen Ziffernblättern des älteren 911 wurde durch einen großformatigen Bildschirm ersetzt, wie er auch im Taycan zu finden ist. Porsche sagt, dass dadurch die wichtigsten Informationen leichter ablesbar sind, und obwohl das der Fall ist, ist es schade, dass der 911 eines seiner letzten Ausstattungsstücke der alten Schule zugunsten eines weiteren Displays verloren hat.


Was steckt unter der Motorhaube?

Interessant wird es bei der Mechanik des neuen 911 GTS. Das Herzstück des GTS ist ein turbogeladener 3,6-Liter-Boxermotor, der sich wie ein bewährter Porsche anfühlt. Doch während bei vielen Hybriden ein Elektromotor den Motor direkt unterstützt, verfügt der 911 über eine Reihe elektrifizierter Komponenten, darunter ein elektrisch unterstützter Turbolader für ein schnelleres Ansprechverhalten und ein kleiner Elektromotor, der im Achtgang-Doppelkupplungsautomatikgetriebe untergebracht ist. Die winzige Batterie ist im Bug des Fahrzeugs untergebracht und beeinträchtigt glücklicherweise nicht den Kofferraum.

Credits: PA; Autor: PA;

Das Endergebnis? Nun, mit 534 PS ist er jetzt 54 PS stärker als der ältere GTS und nur 50 kg schwerer. Die Hybridisierung zielt jedoch nicht wirklich auf die Effizienz ab - der 911 erreicht unter optimalen Bedingungen immer noch nur bis zu 22 mph -, sondern wurde eingeführt, um das Engagement des Fahrers zu steigern und das Auto mit Turbolader noch reaktionsschneller zu machen als frühere Versionen des 911. Im Gegensatz zu Vollhybridautos kann er nicht über eine längere Strecke rein elektrisch fahren, sondern nutzt die Batterieladung zur Leistungssteigerung und zum Betrieb einiger Zusatzfunktionen wie der Klimaanlage.


Wie ist das Fahrverhalten?

Vom ersten Moment an sind die typischen Punkte, die wir von einem Porsche 911 erwarten, genau das. Die Lenkung ist angenehm leichtgängig und das dünn umrandete Lenkrad macht die Interaktion mit dem Auto zu einem Vergnügen. Auch die Bremsen sind angenehm zu bedienen, und die dem GTS innewohnende Agilität trägt dazu bei, dass er scharf durch die Kurven kommt. Auch die Verarbeitung ist gut, und selbst in der von uns getesteten Cabrio-Version war bei geschlossenem Dach nur wenig Lärm zu hören.

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Doch wie schlägt sich der Motor? Er ist beeindruckend, das steht fest. Die Beschleunigung ist fast schon brutal und wird von allerlei Pfeifen und Zischen des Turbos begleitet, der jederzeit bereit zu sein scheint, den Boxermotor einen Gang höher zu schalten. Vor allem die Schaltvorgänge sind beeindruckend, und jedes Rädchen lässt sich blitzschnell einlegen. Wir haben den GTS auch auf der Rennstrecke getestet, wo er sich zu keiner Zeit überfordert fühlte und tatsächlich bewies, dass dieses Modell einmal mehr zu den Spitzenmodellen der 911-Reihe gehört.


Wie sieht er aus?

Wie wir bereits erwähnt haben, ist das Design des neuen 911 typisch sanft und geschmeidig. Porsche gibt an, die Scheinwerfer neu gestaltet zu haben, und obwohl sie mit einer neuen, leistungsfähigeren LED-Technologie ausgestattet sind, sind sie weitgehend identisch mit denen der vorherigen Generation. Die aerodynamischen Elemente an der Vorderseite verleihen dem unteren Teil des GTS ein markanteres Aussehen, und obwohl wir nicht an ihrer Wirksamkeit zweifeln, lassen sie den 911er doch ein wenig kantiger aussehen als bisher.

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Von hinten sind die Änderungen noch subtiler. Der untere Teil des Wagens wurde etwas bearbeitet, aber der breite Lichtbalken ist geblieben. In Wahrheit sah der Wagen der Generation 992 in unseren Augen schon immer schick aus, daher können wir über die kleinen Änderungen an diesem Modell nicht streiten.


Wie sieht es im Innenraum aus?

Der 911 hatte schon immer einen Innenraum, der sich auf den Fahrer konzentrierte, und das ist auch hier nicht anders. Die Sitze sind niedrig und gut geformt, und das Lenkrad lässt sich gut verstellen, so dass man es sich im Handumdrehen bequem machen kann. Die allgemeine Materialqualität ist ebenfalls gut, auch wenn wir uns wünschen würden, dass Porsche bei der glänzend schwarzen Zierleiste um den Schalthebel herum ein wenig über den Tellerrand hinausschaut - sie glänzt, zieht Staub an und wird durch die hochwertigen Materialien, die im restlichen Innenraum verwendet werden, in den Hintergrund gedrängt.

Wie bei den anderen 911-Modellen sind die Rücksitze - die serienmäßig ausgebaut werden, aber als kostenlose Option nachgerüstet werden können - nur für Kinder geeignet. Wenn der 132 Liter fassende Kofferraum voll ist, bieten die Rücksitze eine ordentliche Menge zusätzlichen Stauraum. Es ist kein wirklich praktisches Auto, aber es ist viel besser, als man es von einem Sportwagen wie diesem erwarten würde.

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Wie sieht die Ausstattung aus?

Der 911 GTS ist sicher nicht billig. Aber wie bei den meisten Porsche-Modellen erhält man für diesen Preis eine Menge mechanisches Know-how, das sich - vor allem bei diesem Auto - sehr modern anfühlt. Wie bereits erwähnt, gibt es ein neues digitales Cockpit, das alle wichtigen Informationen des Fahrzeugs zusammen mit einem großen zentralen Display enthält, das die Medien- und Navigationsfunktionen in den Vordergrund stellt. Porsche kündigt außerdem an, dass das Apple CarPlay-System bald in der Lage sein wird, auch auf weitere fahrzeugbezogene Systeme zuzugreifen - so dass Sie in der Lage sind, Elemente zu ändern, ohne den CarPlay-Bildschirm verlassen zu müssen - aber das ist noch in der Entwicklung.


Fazit

Dieses Auto wirkt wie ein Versuch von Porsche, uns mit der Idee eines Hybrid-Elfers vertraut zu machen. In typischer Porsche-Manier stürzt er sich nicht mit beiden Füßen hinein, sondern nutzt die Hybridisierung, um das 911er-Erlebnis zu verbessern, anstatt es völlig zu erdrücken.

Das alles ist bemerkenswert gut gelungen, ohne dass die typischen 911er-Eigenschaften verloren gegangen wären. Obwohl der Standard-Carrera immer noch ein gutes Auto ist - und ein sehr empfehlenswertes dazu - zeigt diese GTS-Version, dass eine elektrifizierte Zukunft für den 911 in der Tat eine aufregende ist.


Die Fakten auf einen Blick

Getestetes Modell: Porsche 911 GTS

Motor: 3,6-Liter-Turbomotor mit Boxershorts

Leistung: 534 PS

Drehmoment: 610Nm

Höchstgeschwindigkeit: 194mph

0-60mph: 2,8 Sekunden

TREIBSTOFFVERBRAUCH: 21/22.4mpg

Emissionen: 251-239g/km