Worum geht es?

Die vRS-Modelle von Skoda haben schon immer einen Spagat zwischen Leistungssteigerung und Alltagstauglichkeit geschafft. Autos wie der Octavia vRS haben bewiesen, dass sie sehr gut zu fahren sind, aber ebenso gut im Alltag zurechtkommen. Sie fühlten sich jedoch immer ein wenig mehr" an als ein Standardmodell.

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Skoda seinem Flaggschiff, dem Elektro-SUV Enyaq iV, die vRS-Behandlung zukommen lässt. Könnte eine Reihe von Änderungen im Innen- und Außenbereich der Beginn einer neuen Entwicklung für Skoda und den vRS sein? Lassen Sie uns herausfinden, ob das der Fall ist.


Was ist neu?

Der Enyaq vRS ist für die Spitze der Modellpalette konzipiert. Hier sehen wir ihn als Standard-SUV, aber es gibt ihn auch in einer schnittigen Coupé-Version, die die Reichweite leicht erhöht, ohne dass man Abstriche bei der Praktikabilität machen muss.

Und in typischer vRS-Manier sind die äußeren Veränderungen nicht allzu dramatisch. Ja, er kommt mit Skodas "Crystal Face", das mit LED-Leisten im Kühlergrill ausgestattet ist, aber es gibt nicht allzu viele ästhetische Änderungen, die ihn vom Standard-Enyaq unterscheiden. Er ist dezent, selbst für vRS-Verhältnisse - es gibt nicht einmal sportliche Abzeichen auf dem Kofferraum, was unserer Meinung nach die meisten Käufer wünschen würden.



Was steckt unter der Motorhaube?

Während der normale Enyaq iV mit verschiedenen Motor- und Batteriekonfigurationen ausgestattet werden kann, gibt es für den vRS nur eine. Seine 295 PS starke Zweimotorenanlage macht ihn zum leistungsstärksten Skoda, der derzeit auf dem Markt ist, und sorgt für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,3 Sekunden. Das sind rund 35 PS mehr als im nächststärkeren Enyaq und bringt eine Zeitersparnis von 0,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

In Bezug auf die Reichweite gibt Skoda an, dass die 77-kWh-Batterie des Enyaq vRS eine Reichweite von bis zu 321 Meilen ermöglicht, während die Fähigkeit, mit einer Leistung von bis zu 135 kW zu laden (die gleiche wie beim Standard-Enyaq), bedeutet, dass eine 0-80-Prozent-Ladung in etwa 35 Minuten an einem Schnellladegerät abgeschlossen werden kann. An einer 7,2-kW-Wallbox zu Hause dauert eine 0-100-Prozent-Ladung etwa 13 Stunden.



Wie ist das Fahrverhalten?

Die vRS-Modelle von Skoda unterscheiden sich vom Rest der Modellpalette traditionell durch eine höhere Leistung und ein schärferes, konzentrierteres Fahrverhalten. Beim Enyaq ist der Unterschied jedoch nicht ganz so groß, denn als vRS fühlt er sich im Vergleich zur nächststärkeren Version nicht merklich lebendiger an.

Das Fahrverhalten ist, obwohl es vorne 15 mm und hinten 10 mm tiefer liegt, dasselbe wie bei den Sportline-Modellen und wird von Bodenwellen und Schlaglöchern bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht beeinträchtigt, genau wie bei den Modellen ohne vRS. Beim Cruisen ist er allerdings hervorragend, und bei höheren Geschwindigkeiten fühlt sich der Enyaq merklich leise und kultiviert an. Von einem vRS-Gefühl" ist nicht viel zu spüren - er ist wie ein normaler Enyaq (der schon sehr gut ist), nur mit einem Gramm mehr Leistung.



Wie sieht er aus?

Der Enyaq erhält ein paar vRS-spezifische Akzente, die ihn vom Rest der Modellpalette unterscheiden. An der Flanke befinden sich die Embleme, während die auffällige Farbe "Hyper Green" nur den vRS-Modellen vorbehalten ist. Auch die Stoßfänger wurden neu gestaltet, und am Heck befindet sich ein roter Reflexionsstreifen über die gesamte Breite, der alle vRS-Modelle der Skoda-Palette auszeichnet.

Wie bereits erwähnt, gehört das Crystal Face" zur Serienausstattung - und es ist definitiv ein Hingucker: 131 einzelne LEDs verleihen der Front des Fahrzeugs einen futuristischen Touch. Alle Fahrzeuge sind serienmäßig mit 20-Zoll-Leichtmetallrädern ausgestattet, die auf Wunsch aber auch auf 21-Zoll-Räder aufgerüstet werden können. Das Fehlen des vRS-Schriftzuges am Heck mutet allerdings etwas seltsam an, und er hätte auch in Skodas iV-Elektroschild integriert werden können.


Wie sieht es im Innenraum aus?

Der Enyaq vRS ist in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich - Lounge und Suite. Ersteres bietet schwarzes Alcantara und limonenfarbene Paspeln, während das Design mit schwarzen perforierten Ledersitzen und grauen Kontrastnähten eher traditionell gehalten ist. Wir sind der Meinung, dass die Lounge-Ausstattung das sportlichere Gefühl vermittelt. Die serienmäßigen Schalensitze bieten einen hervorragenden Halt und sehen auch noch gut aus. Wie schon im normalen Enyaq ist alles hervorragend verarbeitet und die Materialqualität ist durchweg gut.

Das Kofferraumvolumen des vRS bleibt unverändert, so dass Sie über ein gesundes Fassungsvermögen von 585 Litern verfügen, das sich auf 1.710 Liter erhöht, wenn Sie die Rücksitze umklappen. Die Beinfreiheit auf den Rücksitzen ist ebenfalls gut, und auch die Kopffreiheit ist für die meisten mehr als ausreichend.



Fazit

Der Enyaq vRS hinterlässt bei uns einen etwas ratlosen Eindruck. Er fühlt sich in Wahrheit eher wie eine Top-Ausstattung an und nicht wie ein reines Leistungsmodell. Während sich zum Beispiel der Octavia als vRS spürbar anders anfühlt als der Standardwagen, ist der Übergang beim Enyaq nicht ganz so ausgeprägt. Das könnte im gesamten Elektroauto-Segment ein schwieriges Unterfangen sein, denn bei einem Benziner genügt ein neuer Auspuff, um das Fahrerlebnis zu verbessern, aber bei einem Elektroauto ist das nicht möglich.

Hier und da wurden Verbesserungen vorgenommen, aber das größte Problem des vRS ist, dass der Standard-Enyaq bereits so gut ist. Betrachten Sie ihn jedoch eher als ein Ausstattungs- denn als ein reines Leistungsmodell, und der vRS passt zu seiner Rolle an der Spitze der Enyaq-Reihe.


Die Fakten auf einen Blick

Modell: Skoda Enyaq iV vRS

Motor: Zwei Elektromotoren

Leistung: 295bhp

Batteriegröße: 77kWh (nutzbar)

Drehmoment: 460Nm

0-60mph: 6,3 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 111mph

CO2-Emissionen: 0g/km

Elektrische Reichweite: 321 Meilen