Das hat sich geändert, aber ich bin für den „Algarvio“ immer noch einer, der nicht aus der Algarve ist und von wo anders herkommt. Das ist aber in Deutschland auch nicht anders und es braucht eine ganze Menge an Energie für diese Integration. Das beginnt bei der Nachbarschaft oder aber im Dorf- Café oder in der Dorfkneipe. Wenn man da nicht hingeht, lernt man auch niemanden kennen. Also wie man so schön sagt: „Zum Tanz gehören immer zwei“. Das wäre dann auch ein guter Übergang, denn es gibt immer Feste im Sommer in jeder Ortschaft so wie die „Kerb“ in Deutschland. Wenn man sich hier blicken lässt dann wird der Portugiese neugierig und sucht das Gespräch, denn zu dieser Zeit sind immer viele portugiesische Auswanderer im Land von Nord bis Süd, die Deine Sprache sprechen und sich dann auch mit Dir unterhalten wollen. Wenn man nicht gerade in Portugal arbeitet, dann kann man sich auch in der Gemeinschaft engagieren, bei caritativen Veranstaltungen oder Organisationen. Das hilft auf jeden Fall den der Portugiese ist sehr hilfsbereit und darauf bedacht, dass es allen gut geht.

Nicht aufgeben, auch wenn die Portugiesen manchmal etwas verschlossen sein können, nicht nur mit Fremden, sondern auch unter sich. Es gibt es nur wenige Auswanderer, die die erforderlichen Anstrengungen sich zu integrieren auch unternehmen. Sieh es wie einen Langlauf: Du brauchst Ausdauer und ein Ziel dann funktioniert das auch, genauso wie auch in Deutschland. Das weiss Ich auch aus eigener Erfahrung. Die Sprachbarriere muss man überwinden und sei es nur, dass man sehr gut Englisch spricht. Wenn man es dann noch auf Portugiesisch versucht, dann gibt es keinen Portugiesen, der diese Bemühungen nicht wertschätzt.

„Das Leben ist teurer in Portugal als in Deutschland“. Auch das ist manchmal Fakt, wie zum Beispiel die Strom- oder Gebrauchtwagenpreise, aber dann gibt es das Essen gehen, die Restaurants. Dazu habe ich eine Beispiel vom vergangenen Jahr als Ich in München in einem berühmten Caféhaus am Marienplatz zwei Wasser, eine Cola, zwei Kaffee und ein Stück Torte bestellt und anschließend 29 Euro dafür bezahlt habe. Ich dachte die Kellnerin macht einen Witz, aber dem war nicht so. Die Woche drauf habe ich das gleiche in einer Strandbar in Albufeira bestellt, um einen Vergleich anstellen zu können. Ich zahlte dann lediglich 8.60 Euro dafür, mit Blick aufs Meer. Da lobe Ich mir dann doch die etwas teurere Stromrechnung pro Kilowatt. Die dann effektiv aber auch wegen geringerer Heizkosten und mehr Tageslicht sowieso niedriger in Portugal anfällt als in Deutschland. Da gehe Ich dann dafür ein paar Mal essen und in meine Strandbar, dann passt das schon.

Es kann dennoch oft frustrierend sein, mehr für manche Dinge zu bezahlen, als was man von zuhause gewohnt ist. Aber das gilt wie man sieht beiderseits, denn alleine in Portugal wohnen zu können, das Klima zu genießen, mehr an der frischen Luft zu sein ist ein Privileg. Und das meine Ich wörtlich denn nur in den Großstädten wie Lissabon gibt es eine graue Wolke über der Stadt. Ansonsten ist Portugal eines der Länder in Europa mit der geringsten Rate an Schwerindustrie und daher auch gefeit von Schadstoffen und Umweltverschmutzung. Natürlich gibt es überall schwarze Schafe und speziell in der Baubranche noch heute viel Schutt, der einfach in die Landschaft gekippt und nicht vorschriftsmäßig entsorgt wird. Aber es wird besser. Nun, die Einen nennen es Nachteil, die Anderen nennen es einfach: Das gehört dazu!


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Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.

Paulo Lopes